Stockholm - auch bei Nacht eine Reise wert

Wir sind in Stockholm angekommen. Direkt nach dem Frühstück geht es in die Stadt. Diesmal liegen wir zirka fünf Kilometer außerhalb der Stadt im Hafen Frihamnen. Wir entscheiden uns gegen den teureren Shuttlebus und nehmen die öffentlichen Verkehrsmittel. Direkt vom Kreuzfahrtterminal weist eine blaue Linie am Boden den Weg zu der etwa 500 Meter weit entfernten Busstation. Es empfiehlt sich, sich schon vorher mal kurz mit dem Verkehrssystem und der Preisgestaltung auseinandergesetzt zu haben, dann muss man das nicht erst - wie wir - fünf Minuten bevor der Bus ankommt machen. Aber im Prinzip ist es recht einfach. Ein Single-Ticket gilt für 75 Minuten in jede beliebige Richtung, ein Tagesticket gilt 24 Stunden. Wir entscheiden uns für die Single-Ticket-Variante (für 46 SEK), da wir ohnehin in der Stadt das meiste zu Fuß machen wollen.

Eine viertel Stunde später sind wir in der Stadt angekommen und wandern direkt auf die Museumsinsel, um uns schnurstracks in Richtung ABBA-Museum zu begeben. Die Tickets für 11 Uhr sind bereits gebucht und wir haben eine Zeitslot von exakt einer halben Stunde für den Einlass. Da wir ein bisschen früh dran sind, gibt es in einem kleinen netten Kaffee neben dem ABBA-Museum noch einen "Kanelknut", also ein Zimtknoten, für Pauline und mich. Der ist für mich auch ein Pflichtprogramm, wenn wir schon in Schweden sind, da er quasi zu den regionalen Spezialitäten gehört.

Vor dem ABBA-Museum müssen wir dann trotz Einlasszeit noch in einer Schlange warten, aber das lohnt sich. Das Museum ist wirklich toll gestaltet. Interaktiv kann man alles was das Herz begehrt über die Band erfahren und sogar mit den ABBA-Stars zusammen auf der Bühne tanzen. Diese werden virtuell in 3D in die Szene projeziert.

Nach ABBA kommt dann ein paar hundert Meter weiter das Vasa-Museum dran. Die Museen liegen Gott sei Dank so dicht beeinander, denn mittlerweile hat es zu regnen angefangen. Angekommen waren wir noch bei strahlendem Sonnenschein, so dass auch unserere Kleidung zu wünschen übrigen lässt.

Alles dreht sich im Vasa-Museum, wie der Name sagt, um die 1628 gebaute Galeone Vasa, welche eine der größten und am stärksten bewaffneten Kriegsschiffe ihrer Zeit war. Das half aber leider auch nicht viel, weil sie bereits nach nur 1300 Meter Fahrtstrecke auf ihrer Jungfernfahrt gesunken war. Zwischen 1958 und 1961 wurde sie dann vor der Küste geborgen und aufwendig restauriert. 98 Prozent des Schiffes sind original erhalten und werden seitdem im Vasa-Museum ausgestellt. Die Konstruktion ist wirklich beeindruckend. Aber wenn man sich das ganze so anschaut, ist es eher verwunderlich, dass das Schiff überhaupt 1300 Meter weit gekommen ist, so instabil schaut das Ganze aus. Auch diese Museum ist unglaublich aufwendig und informativ gestaltet.

Beide Museen sind für einen Stockholm-Besuch unbedingt empfehlenswert, aber auch die weiteren Museen machen schon von außen Lust auf mehr. Ideal also auch für Regentage. 

Nach dem Besuch des Vasa-Museeums schüttet es dann draußen in Strömen, weshalb wir die nächste viertel Stunde im Museeums-Shop überbrücken. Nachdem es einigermaßen  aufgehört hat, ändern wir kurzfristig unseren Plan. Nein, wir gehen nicht ins nächste Museum, sondern kehren am frühen Nachmittag wieder zurück aufs Schiff. Abends soll das Wetter nämlich wieder schön werden.

Und so gehen wir abends um 20:30 Uhr erneut los, um die Stadt zu erkunden.

Das lohnt sich wirklich. Stockholm ist bei Nacht unglaublich bunt und abwechslungsreich. Zuerst geht es durch die hell beleuchteten Stockholmer Einkaufsstraßen in Richtung Altstadt Gamla stan. Diese erreichen wir dann über eine der Brücken beim Königsschloß. Neben dem beeindruckenden Schloß besteht die Altstadt aus dutzenden kleiner, süßer Gäßchen und Läden, die zum verweilen einlafen.

Nach dem abendlichen Rundgang durch die Altstadt fahren wir wieder mit dem Bus zurück zur AIDAmar und fallen todmüde ins Bett.