Riga - Perle des Baltikums
Heute steht Riga auf dem Programm. Die Stadt hat es immerhin auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbe geschafft.
Wir liegen heute zusammen mit der AIDAdiva direkt vor der Stadt, also ein Schwesterschifftreffen.
Direkt nach dem Aufstehen machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Das Frühstück lassen wir aus und werden nach den letzten Tagen mutmaßlich trotzdem nicht verhungern.
Vom Hafen aus machen wir die Route sozusagen im Uhrzeigersinn. Das heißt wir beginnen auf der Linken Seite vom Hafen aus betrachtet und begeben uns zuerst ins Jugendstilviertel der Stadt. Angeblich soll es hier mehr Jugendstilbauten als in Wien geben. Wie auch immer, es sind jedenfalls sehr viele. Eigentlich ist jedes Haus im "Stile der Jugend" erbaut.
Wir machen auch einen kurzen Abstecher in ein paar Seitenstraßen, die typischerweise nicht von Touristen besucht werden, was wirklich interessant ist. Dort gibt es ebenfalls wirklich viele Häuser im Jugendstil, die aber seit Jahrzehnten weder eine Renovierung oder einen Anstrich gesehen haben und bedauerlicherweise wirklich regelrecht verkommen. Hier sieht man deutlich die kulturellen Erben der Sowjetzeit bevor Lettland im Jahre 1990 unabhängig wurde und 2004 Teil der Europäischen Union.
Wir sind am ersten Schultag in Riga, der hier regelrecht zelebriert wird. Wirklich alle von klein bis groß sind hier schick angezogen und in jedem Park sammeln sich die Klassen für ein gemeinsames Klassenfoto. Anzug und Kostüm sind selbt für die Kleinsten fast obligatorisch.
Vom Jugendstilviertel geht es dann in den Bereich der Altstadt und die ist wirklich ausnehmend schön und abwechslungsreich. Die historischen Gebäude hier sind fast alle bestens erhalten, die Stadt ist quirlig und belebt und zahlreiche Bars und Cafés laden zum Verweilen ein. Neben dem Dom, der eines der Wahrzeichen der Stadt ist, gibt es hier gefühlt an jeder Ecke eine Kirche.
Ebenfalls sehr auffällig ist die klare Haltung der Letten im Bezug auf Russland. Fast an jedem Haus und jeder Einrichtung hängen neben lettischen Fahnen auch ukrainische Fahnen. Die ablehnende Haltung gegenüber Putin-Russland ist jedenfalls mehr als offensichtlich.
Dann schauen wir uns noch die "Drei Brüder" an. Das sind die drei wohl ältesten erhaltenen Häuser in der Innenstadt, die direkt nebeneinander stehen. Die kann man nicht verfehlen, da alle paar Minuten eine eine Schar von Menschen von den Touristenführern vorbeigeschleust wird. Direkt in der Nachbarschaft versteckt sich in einem Hinterhof das schnuckelige Café Parunasim, welches sich selbst nicht zu unrecht als romantischstes Café der Stadt beschreibt. Alles ist wirklich sehr süß hergerichtet. Wir kehren hier kurz ein und trinken etwas. Der Kaffee ist so ausgezeichnet, dass ich auf dem Rückweg gleich nochmal vorbeigehe und mir Bohnen für zu Hause mitnehme.
Anschließend geht es noch zur Petrikirche. Dort kann man mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform des Turmes fahren von dem man einen tollen Ausblick über die Stadt Riga hat. Riga ist ganz schön weitläufig und im Großraum der Stadt leben auch über die Hälfte der etwas zwei Millionen Einwohner Lettlands.
Vom Kirchturm aus begeben wir uns langsam zurück zum Schiff, wobei ich zusammen mit Pauline noch den zuvor erwähnten Abstecher zum Bohnen kaufen mache, während Sabine schon zurückgeht.
Von dort aus gehen wir noch am Schloß vorbei, wo die Palastwache wie Zinnsoldaten im Gleichschritt auf und abmarschieren. Im Schloß ist heute der Präsident Lettlands untergebracht. Das rigarianische Schloss Bellevue sozusagen.
Am späten Nachmittag verabschieden wir die AIDAdiva, die zwei Stunden vor uns ausläuft. Ein sehr schöner Moment, allerdings nicht ganz so laut wie 2009 im Mittelmeer, als wir im Hafen von Civitavecchia schon einmal ein Schwesterschifftreffen erleben durften.