Oulu - Kulturhauptstadt 2026
Die nächste Stadt in Finnland, der nächste Industriehafen. Was das betrifft, gibt es sicher bessere Routen, aber es ist für die Anwohner der Zielhäfen ja auch nicht unbedingt schön, wenn jeden Tag ein Kreuzfahrtschiff vor ihrer Haustür mitten vor der Altstadt liegt, insofern ist das schon okay.
Nach dem Anlegen brechen wir am frühen Vormittag direkt in die Stadt auf. Eigentlich wäre unsere Ziel gewesen, mit Mietauto in ein 50 Kilometer entferntes Steinzeitmuseum zu fahren, aber ich habe leider meinen Führerschein auf der Kabine vergessen. Auch hier ist der Shuttlebus wie auch gestern in Kemi allerdings Pflicht und die Fahrt dauert 20 Minuten. Die Familie streikt, als ich vorschlage nochmal zurückzufahren. Also erkunden wir die Stadt.
Und auch wenn die Busfahrt durch die Außenbezirke erst einmal Erinnerungen an den Vortag weckt, so ist das Zentrum von Oulu dann doch wirklich schön. Als Kulturhauptstadt von Europa im kommenden Jahr, wird hier gerade alles auf Vordermann gebracht.
Am Ankunftsort unseres Shuttlebusses ist gerade Markt. Wir beschließen, den Markt erst einmal links liegen zu lassen und die Stadt mit Ihren kleinen Inseln zu erkunden. Auf einer der Inseln, dem Stadteil Pikisaari, ist die Altstadt zu besichtigen. Dort findet man noch eine original erhaltene Fischerhütte, die heute als Museum kostenlos für Besucher geöffnet ist. Sie vermittelt einen schönen Eindruck, wie das Leben hier früher einmal war. Und das hat sich ganz offensichtlich nur wenig von anderen europäischen Küstenregionen unterschieden. Die Männer sind auf die See zum Fischen gefahren und die Frauen sind meist einer anderen handwerklichen Beschäftigung an Land nachgegangen und haben das Haus gehütet. Neben der Altstadt besteht die kleine Insel vor allem aus Wald und einem schönen Wanderweg, auf dem wir die Insel umrunden.
Zurück erkunden wir dann den gerade stattfindenden Markt auf dem Dutzende von Nationen Ihre Stände haben (vor allem mit Essen, aber auch anderen Dingen). An einem griechischen Stand erfahren wir, dass der Markt wohl in ständig wechselnden Destinationen in Finnland stattfindet. Und wie wir beim Erkunden weiter feststellen ist dieser Markt wahnsinnig groß und erstreckt sich neben dem "Marktplatz" durch zahlreiche Straßen der Stadt. Kaum vorstellbar, wie das als "Wandermarkt" funktionieren soll.
Dann besuchen wir noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Oulu. Kirche, Rathaus und ein wirklich wunderschönes altes Kino. Selbst die Brautpaare lassen sich hier vor dem Kino ablichten, wie man auf dem Foto sehen kann.
<Fotos kommen noch>
Nach ausgiebigen Fußmarsch suchen wir die Haltestelle für die Rückfahrt mit dem Shuttlebus, der aufgrund des Marktes nicht am vorgesehenen Platz hält. Das gestaltet sich am Ende aber nicht weiter schwierig und wir kommen wieder mal hungrig auf dem Schiff an.
Weil am Nachmittag nichts anderes mehr auf hat, geht es - wie so oft um diese Zeit - zum Best Burger @ Sea. - Und der ist wie immer lecker.
Abends wird dann die Show "Augenblicke" aufgeführt. Die kennen wir schon von unseren anderen Reisen, aber sie ist auch diesmal wieder toll in Szene gesetzt. Im Anschluss schauen wir uns dann noch die Prime Time mit Eddi an. Heute hat er den Manager für Bordkommunikation als Gast da. Der erklärt dann auch das neue Nachhaltigkeitskonzept, bei dem es die AIDA Heute (die Bordzeitung) eigentlich nur noch per Bordportal im Intranet geben soll und nur noch wenige Druckexemplare zur Selbstabholung (bisher gab es die Zeitung immer an die Kabinentür). Allerdings musste man aufgrund der hohen Nachfrage die Auflage schon nach wenigen Tagen von 400 Exemplaren auf mittlerweile wieder 1000 Exemplare steigern. - Funktioniert also noch nicht wirklich. Selbst wir wollen nicht die ganze Zeit am Handy recherchieren, was gerade wo los ist, wie soll es da den älteren Gästen gehen.
Apropos ältere Gäste. Unbestätigten Angaben zufolge liegt das Durchschnittsalter an Bord bei 57 Jahren (inkl. der Kinder). Das ist mit Abstand die Reise mit dem ältesten Publikum von unseren bisherigen AIDA-Touren. Ist aber für die Route wohl nicht ganz ungewöhnlich. - Jedenfalls liegt hier grauhaarig im Trend. Wir arbeiten daran noch, sind aber auf einem guten Weg (außer Pauline natürlich).
Am späten Abend versagen wir dann noch komplett beim Pubquiz im Brauhaus ... und gehen ins Bett. Morgen ist Seetag und wir können ausschlafen.