Kemi - Finnland
Das erste Mal betreten wir heute finnischen Boden, allerdings nur kurz, dann müssen wir schon wieder in den Shuttlebus. Die Finnen sind streng. Man darf sich im Hafen nicht alleine bewegen und daher sind die Shuttlebusse verpflichtend und kostenlos. Das ist ganz praktisch, da wir in einem wenig attraktiven Industriehafen außerhalb der Stadt liegen. Wir fahren zirka 20 Minuten.
In Kemi angekommen stellen wir schon bei der Fahrt mit dem Bus fest, dass die Stadt in etwa so attraktiv wie der Hafen ist. Naja, zumindest ergründet sich der wenige Charme, den die Stadt hat, erst auf den zweiten ... oder dritten Blick.
Die Gebäude sind alle bestenfalls zweckmäßig (aber nicht schön) als viereckige Beton- oder Plattenbauten errichtet. So stelle ich mir eine russische Arbeiterstadt vor (obwohl ich dort auch noch nie war), aber vielleicht ist das kein Zufall. Russland ist von hier auch nicht mehr wirklich weit entfernt.
Also suchen wir die Kirche von Kemi, da die zumindest zur Besichtigung empfohlen ist. Sie ist ganz nett, aber auch nichts wirklich besonderes. Interessant wird es dann erst, als wir uns auf den Weg Richtung Strand machen. Dort gibt es nämlich das SnowCastle365.
Kemi ist im Winter berühmt für sein Eisschloß, welches jedes Jahr errichtet wird und tatsächlich tausende von Touristen anzieht. Mittlerweile gibt es eine dauerhafte Installation der Eiswelten in einer riesigen Halle, die man ganzjährig anschauen kann. Im gleichen Gebäude ist noch eine Edelsteinausstellung untergebracht, die man im Kombi-Ticket zusammen mit den Eiswelten anschauen kann. Das Gebäude selbst ist mit Abstand der modernste Bau in der ganzen Stadt und man vergisst die Stadt drumherum.
Die "Eishalle" ist wirklich toll gemacht, inklusive einer Eisrutsche. Und es ist - wie sollte es anders sein - saukalt. Eigentlich bräuchte man für die Eishalle alleine Winterklamotten, aber immerhin kann man in die Halle rein uns raus so oft man möchte. So kann man sich immer wieder kurz aufwärmen. Auch die Edelsteinausstellung ist klein und nett.
Danach gehen wir noch am Strand und Hafen entlang, was noch einige schöne Fotomotive bietet. Von dort aus, geht es dann durch die triste Stadt wieder zurück zum Shuttlebus und zum Schiff.
Nach der Rückkehr gibt es gleich mal wieder einen Burger. Der Kellner kennt uns schon. Getränke kommen bereits ohne Bestellung, noch bevor wir richtig Platz genommen haben. Und auch den Rest des Tages lassen wir es uns auf dem Schiff gutgehen.
Kemi ist damit für uns abgehakt. Kann man einmal besucht haben, muss man aber nicht. - Und auch dafür ist eine Kreuzfahrt gut, um das mal in Erfahrung zu bringen.