Ålesund: Der Winter ist zurück

Es ist sechs Uhr früh und die Nacht ist vorbei. Dafür gibt es eine kleine Überraschung. Der Schnee ist zurück. Dicke Flocken fallen herunter, als wir in Ålesund einlaufen. Einen kurzen Augenblick überlegen wir schon, ob wir unter diesen Umständen den Aufstieg auf den Sukkertoppen wagen sollen.

Aber wir sind ja verabredet und so stehen wir pünktlich nach dem Anlegen als eine der ersten Gäste überhaupt an der Gangway und verlassen das Schiff. Gemeinsam mit Sandra, Christian und Louis aus Hessen nehmen wir ein Taxi und fahren zum Einstieg in den Aufstieg. Mittlerweile hat es doch ganz schön viel geschneit und der Weg ist komplett schneebedeckt, aber wenigstens nicht rutschig. Außer uns ist noch genau ein weiteres Paar um diese Zeit unterwegs. Da die anderen schneller sind, als wir mit den Kindern, können wir uns an den Fußspuren im Schnee ein bisschen orientieren.

Der Aufstieg ist durch den Schnee ein wenig anspruchsvoller als erwartet und der Schneefall nimmt eher zu als ab. Weiter oben kommt dann auch noch der Wind dazu. Als wir am Gipfel sind ist ist die Sicht nicht gerade berauschend und der Wind bläst uns ganz schön um die Ohren. Wir verlassen uns aber auf die Prognose unseres Kapitäns, der aufklarendes Wetter vorhergesagt hat und tatsächlich wird die Sicht im Fünf-Minuten-Takt besser. Nach etwa zwanzig Minuten sieht man gut auf Ålesund, die AIDAsol und die Fjordlandschaft.

Aufgrund des Windes beschließen wir aber dennoch uns wieder auf den Weg nach unten zu machen. Der ist dann gar nicht so schwer wie erwartet, und der Ausblick verbessert sich immer mehr. Völlig alleine auf dem Sukkertoppen können wir die Wanderung nun wirklich genießen. Das war es dann doch wert, sich so früh (und ohne Frühstück) aus dem Bett zu quälen.

Wir hätten es ja nicht gedacht, aber auch der AIDA-Ausflug findet statt. Während wir nach unten gehen, kommt uns eine kleine Gruppe unerschütterlicher AIDA-Gäste entgegen. Die freuen sich jetzt sicherlich auch, dass der Ausflug trotz der Witterungsbedingungen durchgeführt wurde.

Unten angekommen fahren wir mit dem Taxi zurück zum Hafen. Hm ... sehr interessant, die Rückfahrt soll fast das doppelte Kosten wie die Hinfahrt (Hinfahrt: 270 NOK; Rückfahrt: 500 NOK). Als ich unseren Fahrer darauf anspreche, zeigt er sich sehr verwundert über den Preis seines Kollegen, erlässt uns aber dennoch 100 NOK für die Fahrt. - Hier darf sich jeder sein eigenes Bild machen, wie die Preisdifferenz zustande kommt. Es kann aber nicht schaden, bei Fahrtantritt mal nachzufragen.

Am Hafen angekommen schlendern wir gemeinsam noch ein wenig durch die Stadt, schauen in ein paar Läden und beschließen kurzerhand in eines der zahlreichen Cafés einzukehren. Norwegen scheint eine schöne Kaffeekultur zu haben. Viele Cafès bieten Bohnen aus eigner Röstung an und auch unser Café enttäuscht in dieser Hinsicht nicht. Mein Cappuccino ist vorzüglich.

Während Sabine zurück aufs Schiff geht, suchen Pauline und ich noch nach einer Bäckerei. Ich will schon seit Beginn der Reise irgendwo eine norwegische Zimtschnecke essen und jetzt ist die letzte Gelgenheit. Tatsächlich werden wir auch fündig, wobei die Zimtschnecke dann keine Zimtschnecke, sondern ein Knoten ist. Ist aber nicht weiter schlimm; die Knoten, die hier unter dem Namen Kanelknute, verkauft werden haben in Norwegen auch Tradtion. Die Norweger essen Zimtgebäck anscheinend in jeder Form. Das nächste mal such ich dann einen Zimtzopf. ;-)

Da sind wir schon beim Punkt! - Leider endet mit der Zimtschnecke unser Norwegenaufenthalt. Mit dem Auslaufen aus Ålesund geht es zurück in Richtung Hamburg und damit in Richtung Alltag. Davor genießen wir aber noch den bevorstehenden Seetag.

Das Auslaufen erfogt bei schönem Wetter und auf dem Sukkertoppen liegt jetzt kein Bröckchen Schnee mehr.